Geblockt. Eigentlich sollte er diese Woche zwangsversteigert werden – ein Wohnblock im Reuterkiez, an dem auch die berüchtigten Samwer Brüder beteiligt sind (wir berichteten). Doch der Termin wurde abgesagt, warum ist nicht bekannt. Die Angst der Block-Mieter im Reuterkiez: Die für ihre Profitlust bekannten Unternehmer Brüder könnten die gesamte Anlage ersteigern. Danach kommt die Luxussanierung und die Mieterhöhung. Ein solches Vorgehen wird in den Kiezen Flughafenstraße/Donaustraße, Rixdorf und Körnerpark/Rollberg nun etwas erschwert. Die BVV Neukölln beschloß, den so genannten Milieuschutz auf diese Gebiete auszudehnen. Als weißer Ritter für Neuköllner, die Mieterhöhungen durch „Immobilienaufwertung“ fürchten, wird der Bezirk aber nicht auftreten. Das Vorkaufsrecht, das dem Bezirk laut Milieuschutz zusteht, will Neukölln nicht nutzen; dafür sei kein Geld vorhanden, so Neuköllns Baurat Thomas Blessing (SPD). Mehr zum Thema gab es in der rbb Abendschau:
„Schrumpfgermanen“. Neuköllns Ex-Bürgermeister Heinz Buschkowsky ist auf Vortragsreise zum Thema Integration. Seine Botschaft an die Niedersachsen von Stade: Einwanderung ist nicht so dolle, aber da der gemeine Germane am Aussterben ist, muss sie halt sein. Nebeninfo im Brexit-Kontext: Auf der Insel polarisiert laut der WELT ein „Briten-Buschkowsky“ in gleicher Hart-aber-gerecht-Manier zum Thema Einwanderung.
Enttarnt
Hinter „Deutsche Amt für Menschenrechte“ in #Sonnenallee 155 stecken #Rechtsbürger.
via @tagesspiegel–#Neukölln-NL pic.twitter.com/BrXX3d55cr— Felix Herzog (@flecks) 17. Juni 2016
Unterstützen. Die Neuköllner Grundschülerin Ayla, deren Familie aus Aserbaidschan stammt, soll abgeschoben werden. Der Grund: Aylas Vater hatte wohl bei seiner Einreise in den 1990er Jahren falsche Angaben zu seiner Person gemacht. Jahre später wird nun kollektiv die gesamte Familie abgeschoben. Geht gar nicht, finden wir! Auf ayla-soll-bleiben.de kann man die Petition, die an Innensenator Frank Henkel (CDU) gerichtet ist, unterstützen.
Aufgeschlagen. Die aktuelle NEON widmet sich dem Regierungstil von Neuköllns Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD). Lesenswert! Online bis dato nur kostenpflichtig lesbar über Blendle.
Herzallerliebst. Sie wussten Jahre nichts voneinander, nun haben sich die Halb-Geschwister Dina Bar (83) und Wolfgang Persky (73) in Neukölln wiedergetroffen. Die Jüdin Dina überlebte nur knapp den Nazi-Terror in Deutschland. Als kleines Mädchen landete sie in einem Kinderheim der SS. Einer Deportation in ein KZ entging sie mehrmals nur knapp. „Einmal war ich auf der Liste vom Kinderheim. Aber da war eine Eva, die hat den ganzen Tag unter dem Tisch geschrien. Da hat man sie statt mir mitgenommen.“ Nach dem Krieg war Dinas Mutter tot, ermordet im KZ, der Vater heiratete neu. Dina wanderte alleine nach Palästina aus und baute sich dort ein Leben auf. Dass sie einen Halbbruder in Neukölln hat, recherchierten ihre Kinder. Die ganze Geschichte kann man in der B.Z nachlesen.
Raus I. So was wie Schlemmen und Dancen gibt es am Freitag, dem 17. Juni, in der Griessmühle. Das Ganze nennt sich „Futterei special“. Mit 15 Euronen für das 3-Gänge Menü seid ihr dabei. Für später: Im Schwuz steht ab 23 Uhr „Hot topic – politics & music“ auf dem Programm. Unter anderem mit krizzi with the k!
Raus II. Mutter Erde ruft zum „Langen Tag der Stadtnatur“. Am Samstag, dem 18. Juni, gibt es über 500 Veranstaltungen im Stadtgebiet, davon 35 in Neukölln. Dazu gehören Nachttiere beobachten und Flughafenbienen kennenlernen. Einen Überblick zum Programm in Neukölln hat die Berliner Woche zusammengestellt.
Raus III. Falls es am Sonntag, dem 19. Juni, nicht mehr regnen sollte: Im Körnerpark startet die Ausstellung „Urban caves“ der Künstlerin Julia Sossinka. Soll alles zum Reinkriechen und Wohlfühlen sein. Also hin da!