Fotos & Titel: Anke Hohmeister / Text: Max Büch
Wir haben ihn verpasst. Den großen Aktionstag, ein Tag mit hehrem Ziel und globalem Anspruch außerdem. Ein Tag von Welt und ein junger Tag zugleich. Am 24. Juli 2013 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen den Tag einstimmig und auf Vorschlag Singapurs beschlossen: Der 19. November sei Welttoilettentag.
Der zweite Welttoilettentag der Menschheitsgeschichte ist ohne unser Zutun einfach so verstrichen. Scheiße.
Dahinter steckt natürlich ein eher weniger lustiges Thema: die oft mangelnde Hygiene in vielen Teilen der Welt und das Fehlen hygienischer Sanitäreinrichtungen für mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung (Quelle: Wikipedia). Wie wichtig dieses Thema ist, hat unsere Autorin Cara Wuchold voriges Jahr erfahren können, als sie einen Aufklärungzirkus in Indien begleitete, der sich speziell mit diesem Thema beschäftigt (nachzuhören beim Deutschlandfunk).
Bei uns hingegen liegt nicht nur das Geld, sondern auch die hygienische Grundversorgung, respektive Toilettenschüsseln, auf der Straße. Aber! Anders als man es vom scheißegepflasterten Neukölln sonst vermuten würde, sind die Klos nicht wie Fernseher, Matrazen und Couchen an jeder zweiter Straßenecke auszumachen. Die Aborte stehen lieber im Abseits – die meisten von ihnen jedenfalls. Straßenspaziergang Nummer 34:
Thron im Dreck
Hochsitz
Geschäftspapier
Scherbenhaufen
Toilettenschlange
Kinderkacke
Straßenklo
…und immer schön Hände waschen!