Viele Neuköllner wissen nicht, dass es in ihrem Bezirk hier und da Cafés, Clubs und Straßenecken gibt, die einen queeren Bezug haben. Simone Schmidt, selbst Neuköllnerin und vertraut mit der queeren Gegenwart und Vergangenheit des Bezirks, möchte das ändern. „Das Festival 48 Stunden Neukölln“, sagt sie, „ist das perfekte Vehikel für die Initiative Neurosa.“ Entlang einer Route werden Orte mit schwulem, lesbischem und queerem Bezug sichtbar gemacht. Was alles dazu gehören wird, verrät Schmidt vorerst nicht. „Erst mal muss der Plan stehen, und wir brauchen noch weitere Orte“, sagt Schmidt.
Bis zum 11.4. können sich Interessierte bei Simone Schmidt melden, die zusammen mit Anja Kofbinger, der stellvertretenden Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, für Neurosa verantwortlich ist. Sie sei immer noch dabei, an der Route zu feilen, betont Schmidt. Sie suche Orte, die die Vielfalt queeren Lebens und queerer Kultur in Neukölln spiegeln. Um den Festivalbesuchern einen Überblick zu geben, gestaltet sie ein Heft namens „Neurosa Falter“.
Das Thema des Festivals 48 Stunden Neukölln ist dieses Jahr Courage. Für Schmidt passt die Route von Neurosa besonders gut zu diesem Thema. „Queere Menschen brauchen oft Courage, um ihr Leben so zu leben, wie sie es wollen“, betont Schmidt. In Neukölln leben Deutsche mit unterschiedlichen Wurzeln und Menschen aus vielen verschiedenen Ländern, unter ihnen natürlich auch queere Menschen. Viele dieser Menschen würden in ihren Herkunftsländern aufgrund ihrer sexuellen Identität diskriminiert oder haben Diskriminierung erfahren. „Deswegen“, sagt Schmidt, „ist das Thema LGBTQ gut aufgehoben in Neukölln und die Route von Neurosa eine echte Bereicherung für 48 Stunden Neukölln.“
48 Stunden Neukölln findet in diesem Jahr vom 27.-29. Juni statt. Wer sich an der Neurosa-Route beteiligen möchte oder Vorschläge hat, kann Simone Schmidt per Mail an queer@neurosa.net kontaktieren. Weitere Infos auf der Website www.neurosa.net.