Hach!!! Früher hätte ich mir gar nicht vorstellen können, dass ich jemals einfach so in einem gemütlichen Sessel sitze und über die Vergangenheit nachdenke.
Ach übrigens, ich heiße Jamal. Früher wollte ich einfach nur berühmt werden. Ich wollte als zweiter Mensch, der eine Kurzschnauzen-Natter gesehen hat in die Geschichte eingehen.
So flog ich nach Australien. Es ist nämlich bis jetzt nur einem Menschen gelungen, eine Kurzschnauzen-Natter zu finden. Dies ist eine Schlange.
Als ich in Australien ankam, fuhr ich gleich zum Markt und kaufte mir eine Wasserflasche und Proviant und machte mich auf zum Dschungel. Zum Glück hatte ich ein Messer dabei, denn der Dschungel war sehr dicht. Endlich kam ich auf eine Lichtung. Plötzlich sprang ein Känguru auf die Lichtung. Es war sehr wütend! Ich kletterte schnell auf einen Baum. So verharrte ich drei Tage lang auf einem Ast.
Am dritten Tag ging mir der Proviant aus. Ich warf einen Stock hinunter, so dass das Känguru abgelenkt war. Ich kletterte schnell runter und holte mir zwei Feuersteine. Im letzten Moment schaffte ich es auf den Baum und zündete mit den Steinen einen Stock an und warf ihn auf das Känguru. Ich traf es. Es sprang weg. Als ich unten auf der Lichtung ankam, raschelte es in einem Gebüsch. Es war das Känguru. Es war zwar geschwächt, aber war ungefähr so schnell wie ich. Doch ich hatte gerade gegessen. Als es endlich aufgab, stolperte ich durch ein Gebüsch und fand dort eine Höhle. Dort drinnen blieb ich den restlichen Tag. Zum Glück wuchs dort eine seltene Pflanze, deren Früchte ich aß.
Am Abend machte ich mir ein Feuer mit den Steinen, die mir vorhin das Leben gerettet hatten. Mit dem Feuer erkundete ich dann die Höhle und fand ein Loch. Ich guckte hinein. Dort drinnen war eine Schlange, genau die Schlange die ich suchte. Als Beweis nahm ich eine Schuppe mit.
Tja, so endete meine Suche nach der Kurzschnauzen-Natter und nach der Berühmtheit. Die restlichen Jahre meines Forscherlebens schrieb ich ein 24-bändiges Werk über die Schlangen in Australien und wo sie zu finden sind. Daraufhin schenkten die Leute mir sehr viel Anerkennung.
Jamal Abdel G.
Illustration von Katrin Friedmann