Neuköllns neuer Bürgermeister – Martin wer?

Martin Hikel (SPD, 31) nach seiner Wahl zum neuen Bezirksbürgermeister im Rathaus Neukölln, Berlin am 21. Maerz 2018. Foto: Emmanuele Contini

Martin Hikel (31), hat am Mittwochabend das Bürgermeisteramt von Franziska Giffey, der neuen Bundesfamilienministerin, übernommen. Auf ihn warten vielfältige Aufgaben. Den eingeschlagenen Kurs möchte er fortführen.

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Donnerstag, 22. März 2018

Nachdem die ehemalige Bürgermeisterin Dr. Franziska Giffey für die SPD vergangene Woche überraschend das Amt der Bundesfamilienministerin übernommen hatte, wurde am gestrigen Mittwoch in der Bezirksverordnetenversammlung ihr Nachfolger gewählt. Martin Hikel (31), ein Lehrer aus Rudow, der keinerlei Verwaltungserfahrung aufzuweisen hat und den außerhalb Neuköllns bis dato kaum jemand kennen dürfte, heißt der neue Mann an der Spitze der Bezirksregierung. Hikel ist seit 2016 SPD-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln, Mitglied selbiger ist er seit 2011.

Hikel war der gemeinsame Kandidat von SPD und Grünen, welche in Neukölln eine sogenannte Zählgemeinschaft bilden – auf Bundesebene hieße das Koalition. So verwundert es auch nicht, dass Hikel bei 49 abgegebenen gültigen Stimmen mit 27 Ja-Stimmen, 17 Nein-Stimmen und 5 Enthaltungen eine ganz ordentliche Mehrheit zustande gebracht hat. Da die Abstimmung geheim war, ist nicht bekannt, von welchen Fraktionen die einzelnen Stimmen kamen.

Martin Hikel mit seiner Vorgängerin, der neuen Bundesfamilienministerin Franziska Giffey nach seiner Wahl zum neuen Bezirksbürgermeister. Foto: Emmanuele Contini

Der eingeschlagene Kurs soll fortgeführt werden

„Ich werde mich den großen Herausforderungen des Amtes mit ganzer Kraft stellen. Den pragmatischen und problemorientierten politischen Kurs, für den wir 2016 gewählt worden sind, werde ich fortsetzen. Das heißt für mich: Bildungserfolg darf nicht von der sozialen Herkunft abhängig sein. Deshalb müssen die besten Schulen in die härtesten Kieze. Bildung bleibt in Neukölln unser wichtigster politischer Schwerpunkt. Wer sich allerdings gegen unser friedliches Miteinander stellt, kann nicht mit unserer Unterstützung rechnen. Hier müssen klare Grenzen gezogen werden“, sagte Hikel nach seiner Ernennung zum Bürgermeister.

Es sei ihm eine „eine unheimliche Ehre, dem Bezirk jetzt dienen zu dürfen“, sagte er gegenüber dem rbb. Als Erstes wolle er zu den Menschen im Bezirk gehen, um seinen Namen bekannt zu machen, damit es nicht mehr heißt „Martin wer?, sondern Martin Hikel, der Bezirksbürgermeister.“

Martin Hikel legt seinen Eid ab. Foto: Emmanuele Contini