KÖ-13: „Israel in sieben Tagen.“ Es gibt wohl kaum einen langweiligeren Titel bei 48 Stunden Neukölln. Tatsächlich ist die kleine, großartige Photosammlung eine der ersten Überraschungen dieses Festivals. Collagenartig stellt die Photographin Nina Kelm ihre Eindrücke aus Jerusalem und Tel Aviv dar. Es ist verregnet, es ist kalt in diesen sieben Tagen, die sie dort verbringt.
Ist das jetzt das Paradies? Ja, sagt Kelm, denn hinter der ganzen Unfreundlichkeit des Wetters finden sich schöne Momente. Farbkompositionen oder die „krassen Katzen“ von Jerusalem, wie Kelm erklärt. Riesengroße fette Tiere, die sie in Müllcontainern findet. Und zwischen den schönen Seiten des Paradieses finden sich diejenigen, die es ausnutzen. Bettler, die an der Klagemauer Passanten um Geld anflehen, weil es Sitte ist, den Bettlern dort was zu geben. Auf der nächsten Wand der kleinen Galerie sieht man Bilder vom Toten Meer. Das, so sagt Kelm, schaut wirklich so aus, wie man sich das Paradies vorstellt.
Nina Kelm: Israel in sieben Tagen, Emser Straße 128
KÖ-08: Etwas weiter nördlich der Emser Straße und der Photos von Nina Kelm, am Körnerpark, spielt eine Band. Kaffeetrinkend, eine Zigarette im Mundwinkel lauscht ein entspanntes Publikum den jiddischen Songs von „Klezmorim Sennomaj.“ Hinter der kleinen Pavillonbühne ist der Eingang zum Cafe im Körnerpark. „Berlinerinnen“ heißt die Ausstellung des Photographen Manolito Schubert. Zugezogene und Einheimische, verrät das Programm. Sechs Portraits sind dort zu sehen. Etwas lieblos hängen sie hoch über den Tischen des leeren Cafés. Jede Eindringlichkeit, die von den im Grunde gelungenen Photographien ausgehen könnte, geht dabei verschütt.
Manolito Schubert: Berlinerinnen, Schierker Straße 8