Wortspiele. Der Wahlkampf zur Berliner Abgeordnetenhauswahl hat begonnen. Während Die Partei mit ihren Plakaten für Diskussionsbedarf à la „Dürfen die das?“ sorgt, versucht es SPD-Kandidatin Nicole Böcker-Giannini mit einem ausgeklügeltem Wortspiel – „Berlin macht Bock, Neukölln macht Böcker“. Müssen wir das jetzt in unseren Wortschatz aufnehmen?
Fragerunde. Auf Abgeordnetenwatch können Bürger direkt mit ihren Abgeordneten in Kontakt treten und Fragen stellen. Ein spannendes Transparenzprojekt, dass jedoch mit mangelnder Beteiligung zu kämpfen hat – jedenfalls von Politikerseite aus. Einige Kandidaten der Neuköllner Wahlkreise haben ihre Profile gar nicht oder nur mit wenigen Informationen über sich ausgestattet. Das ist schade, denn hier wird ihnen der Raum für den Bürgerdialog auf dem Silbertablett serviert. Nachtrag: Abgeordnetenwatch schaltet jedem Kandidaten kostenlos ein Profil frei. Aber: Um so genannte „Erweiterungen“ nutzen zu können, muss ein Nutzer einmalig 179 Euro an den Verein zahlen. Problematisch daran ist, dass zu diesen Erweiterungen bereits das Hochladen eines Porträtfotos zählt. Wer also einen ernstzunehmenden Account haben möchte, kommt um die Investition kaum herum. Auf der anderen Seite sind 179 Euro ein Handgeld für die kommunikativen Möglichkeiten, die Abgeordnetenwatch Politikern bietet; wer ernsthafte Ambitionen hat, dem sollte das diesen Betrag schon wert sein.
Neuköllns besserer Erdoğan. Die Welt hat ein lesenswertes Portrait über Kazim Erdoğan, Psychologe und Leiter des Aufbruch Neukölln e.V. geschrieben. Der Namensvetter des türkischen Präsidenten setzt sich schon lange als Mittler zwischen der türkischen und deutschen Kultur ein. Letzten Januar rief er außerdem zu einer Demonstration gegen sexuelle Gewalt auf – die Geschehnisse der Kölner Silvesternacht wollte er nicht unkommentiert stehen lassen.
Neuköllner Tugenden
Hören. Inforadio hat versucht den Sound Neuköllns einzufangen und dabei festgestellt, dass der Klang der Industrialisierung hier nicht mehr vorzufinden ist. Überraschung. Ohnehin hat unser Bezirk nicht nur einen bestimmten Sound, sondern auch einen ganz speziellen Duft, wie auch den befragten Neuköllnern aufgefallen ist. Weiteres Highlight: „Das Problem ist, dass man das ganze vegane und Hipstergehabe und so weiter ja leider nicht hören kann.“
Freiluftliebe. Ein Pärchen hat sich diese Woche etwas zu gern gehabt und den Kaninchen in der Hasenheide mit ihrem öffentlichen Gerammel heftig Konkurrenz gemacht. Im Gegensatz zu den flauschigen Tierchen, hat dieser sexuelle Akt jedoch durch ein im Internet verbreitetes Handyvideo so viel Aufmerksamkeit erzeugt, dass die Berliner Zeitung gleich mal einen Kommentar zum Berliner Freiheitsgefühl verfasst hat.
Willkommen daheim
Zurück in #Neukölln pic.twitter.com/piCy19j5aA
— Filmfuzzy (@filmfuzzy) 2. August 2016
Raus I. Nix Brexit – „London calling!“: Am Freitag, den 5. August, gibt es im SchwuZ Gutes von der Insel in Sachen lndie, House, Trap & HipHop. Ein Zuckerl für die Lauscher von blackcracker:
Raus II. Neukölln ist Fußballmacht – vier Mannschaften aus dem Bezirk spielen in der kommenden Saison in der Berlin-Liga. Darauf lässt sich am Samstag, den 6. August, um 17 Uhr locker das erste Bier wegzischen, wenn BSV Hürtürkel & SV Tasmania das Finale des „Stadt und Land Pokals“ austragen. Gespielt wird auf dem Hertzbergplatz.
Raus III. Willst du Amore? Brauchst du „Cocktail d’Amore“ in der Griessmühle, am Samstagabend, den 6. August. Elektronische Musik für die Herzmassage. Mit dabei ist ein Junge namens Andi Hanley aus Manchester: