Nachhilfe für Sachsen

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Immer wieder freitags: Geschichten vom Neuköllner Tellerrand und darüber hinaus. An dieser Stelle präsentieren wir die Themen der Woche – was wir noch sagen wollten, was die Anderen so machen und unsere Empfehlungen fürs Wochenende.

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Freitag, 12. August 2016

Sächsisches Ratgesuch: Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey gab der Sächsischen Zeitung ein Interview. Es ging vor allem um die Neuköllner Kardinalthemen: Zuwanderung und Integration. Giffey verteilte Tipps: „Das Schlimmste ist doch, wenn die Leute in Langeweile und Perspektivlosigkeit verfallen. Also könnte Sachsen auf dem Land Arbeitsmöglichkeiten schaffen und ihnen so helfen, ein eigenes Leben aufzubauen.“ Vor dem Hintergrund von brennenden Flüchtlingsheimen und einem braunen Mob, der besonders in den ländlichen Gebieten Sachsens wütet, klingt das doch etwas naiv. Weiter wollte die Zeitung wissen, ob Giffey mit dem Merkel-Satz „Wir schaffen das“ etwas anfangen könne: „Es gibt nur eine relevante Frage: Wie schaffen wir das?“, so Giffey. Gut, kann man so stehen lassen. Hier findet ihr das komplette Interview.

Tickende Zeitbomben: Neuköllns bekanntester Familienberater, Kazim Erdogan, warnt in der Berliner Zeitung vor einer aufgeheizten Stimmung, die unter vielen Deutsch-Türken vorherrsche: „Wir haben seit Langem ein Problem, Deutsche und Türken wissen zu wenig voneinander, reden aneinander vorbei. (…) Auch die Jüngeren beschäftigen sich eher mit türkischen Medien. Viele sind aufgeladen wie tickende Zeitbomben.“ Was nachdenklich stimmt: Kazim Erdogan hatte nach dem Putschversuch in der Türkei per SMS und E-Mail Boykottaufrufe gegen bestimmte Läden in Berlin erhalten, die angeblich von Gülen-Sympathisanten geführt würden. Dieses Denunziantentum erinnere doch sehr an Methoden aus dem Dritten Reich, sagt Erdogan.

Zeichenbuch gesucht!

Schickes THF: Seit Mittwoch präsentiert die Berliner Bauverwaltung in der Ausstellung „Tower THF“ die Ergebnisse des ersten Wettbewerbs zur Nachnutzung des Terminalgebäudes. 15 Architektur-Büros hatten teilgenommen. Gewinner ist das Schweizer Büro :mlzd aus Biel. Es plant keinen Komplettumbau, sondern schlug vor, einen großen Holzsteg auf die Dachterasse des Kopfbaus am westlichen Ende des Gebäudes zu installieren. Die taz hat sich die Entwürfe genauer angesehen.

Kranke Bienchen: Das Bezirksamt Treptow-Köpenick meldet, dass in einer Bienenhaltung im Ortsteil Rudow die Amerikanische Faulbrut ausgebrochen ist. Die auch als Bienenpest bekannte Krankheit kann ganze Völker ausrotten. Verursacht wird sie durch ein Bakterium namens Paenibacillus larvae. Für Menschen ist die Krankheit ungefährlich. Jetzt sollen alle Neuköllner Bienenvölker untersucht werden, berichtet die Morgenpost.

Harter Wahlkampf: In Neukölln tobt schon jetzt der Wahlkampf – und das im wörtlichen Sinne. AfD-Plakate werden reihenweise abgerissen und ein Pro Deutschland-Plakatierer wurde attackiert, ebenso wie das Auto eines CDU-Kandidaten.

Rollende Strohballen: Das 183. Rixdorfer Strohballenrollen findet am 10. September statt. Wer mit um die Wette rollen möchte, kann sich ganz einfach per Mail unter anmeldung@popraci.de anmelden und entweder mit der eigenen oder einem zugewiesenen Team antreten. Hier gibt’s mehr Infos.

Eigene Sache: Unsere Chefredakteurin Regina Lechner ist am heutigen Freitag wieder im Radio bei FluxFM zu hören. Ihren Kiezreport „Around the Blog“ solltet ihr nicht verpassen. Um 12:10 Uhr geht’s on air!

Raus I: Für alle Fußballfans hat der Freitag einen Pflichttermin zu bieten, wenn die Berlin-Liga mit dem Neuköllner Derby SV Tasmania gegen TSV Rudow in die neue Saison startet. Anpfiff ist 19 Uhr im Werner-Seelenbinder-Sportpark an der Oderstraße.

Raus II: Das Rixpop-Musikfestival startet ebenfalls am Freitag mit dem ersten von drei Open-Airs auf dem Alfred-Scholz-Platz. Auf der Bühne: MAWN (Indie/Electropop) und Dana Shanti & The Pirate Orchestra (Experimental Soul/Pop). Der Eintritt ist frei.

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