Allein in Neukölln gab es 28 Wahllokale, in denen Stimmzettel auslagen. Darunter der offene Kinder- und Jugendtreff des Diakonisches Werks in der Warthestraße. Neben einem gemeinsamen Mittagessen und dem Freizeitangebot gibt es hier auch Anti-Gewalt-Seminare.
Die Sozialpädagogin Meike Olschewski hat im hinteren Teil des Wohnzimmers der Einrichtung eine Wahlecke eingerichtet. Zwei Vorhänge trennen den Tisch mit Urne und Stimmzettel vom Rest des Raums und garantieren eine geheime Wahl. Sieben Kinder hatten am Wahlfreitag bis 16 Uhr schon ihr Kreuzchen gemacht. Die 9-jährige Lidija hat die … oups, Wahlgeheimnis! … gewählt. Wichtigstes Thema ist für sie die Gesundheit, „dass die mal gucken, ob alles in Ordnung ist.“ Und sie hat auch konkrete Verbesserungsvorschläge für die Politik: „Unser Spielplatz soll ein bisschen schöner werden!“
Zweitstärkste Partei war übrigens die SPD mit 21,6 Prozent, gefolgt von Sonstigen Parteien (18,39), CDU (11,47), Piraten (8,96), Tierschutzpartei (8,95) und Die Linke (7,07). Das Parteiprogramm der NPD stand auch auf den Plakaten und Info-Broschüren zur Kinder- und Jugendwahl, hat aber offenbar kaum jemanden überzeugt (2,49). Von daher: Kinder an die Macht!