„Die Gestörten gehören dazu“

Was wäre Neukölln ohne türkische Spezialitäten? Erartsin-Sahin Nildan betreibt die Bäckerei „Mervil“ in der Weserstraße und hat schon einige Partygänger vor dem akuten Verhungern gerettet. Unser Kiezkopf des Monats August.

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Donnerstag, 18. August 2011

neukoellner.net: Wie lange leben Sie schon in Neukölln?

Erartsin-Sahin Nildan (45): Ich wohne seit 33 Jahren in Berlin, allerdings nicht in Neukölln, sondern in Kreuzberg. Ich komme nur zum Arbeiten her.

Welche Sprachen sprechen Sie:

Türkisch und Deutsch.

Wie ist das Nachbarschaftsverhältnis zum „Fuchs und Elster“?

Das sind lustige Leute dort. Neulich kam zum Beispiel ein junger Mann namens Volker zu uns rüber und hat sich einfach hinter die Theke gestellt und mitverkauft.

Schon mal drin gewesen?

Ja, letztes Jahr zu meinem Geburtstag. Ich fand es schön dort, aber viel zu voll. Mit ein paar Bierchen hätte ich es vielleicht aber länger ausgehalten (lacht).

Was stört Sie an Neukölln?

Na ja, in Neukölln gibt es viele kranke und gestörte Menschen – vor allem in der Weserstraße. Aber irgendwie gehören die für mich inzwischen auch schon mit dazu.

Ihr Leibgericht?

Karniyarik. Das sind mit Gehacktem gefüllte Auberginen.

Ihr Lieblingsort in Neukölln?

Habe ich eigentlich nicht. In Kreuzberg ist es schöner (lacht).

Was vermissen Sie hier?

Dass sich viele Menschen nicht daran gewöhnen können, dass die „alte“ Weserstraße passé ist. Dabei ist es doch schön, dass sich der Kiez verändert und immer mehr junge Leute herkommen.

Was wünschen Sie ihren Nachbarn?

Dass alle glücklich sind. Was sonst?! Na ja und auch, dass man sich unterhält, ein freundschaftliches Verhältnis pflegt. Das ist hier aber ganz anders als in den südeuropäischen Ländern.

Der Verkaufsschlager in ihrer Bäckerei ist …

Içli Köfte.

Kommentare:

  • wortman sagt:

    „Das ist hier aber ganz anders als in den südeuropäischen Ländern.“

    Das ist Deutschland.

  • Markus Hock sagt:

    Das es in Neukölln ziemlich viele psychisch Gestörte gibt, kann ich absolut bestätigen, das ist teilweise erschreckend und zehrt dann manchmal wirklich an den Nerven. Neukölln und Wedding sind die beiden Berliner No-Go-Areas, in denen ich wirklich nicht wohnen möchte.