Dienstag, 9. August 2011
BIG: Tausendsassa
Yusuf Bayrak. Der Popstar unter den Neuköllner Politikern geht dieses Jahr für das „Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit“ an den Start. Plump – würde der Laie sein vor Fehlern strotzendes Plakat betiteln. Aber wir sagen: Alle Achtung! Denn da hat einer weitergedacht und durch einen orthographischen Trick der juristischen Auseinandersetzung mit Thilo Sarr(!)az(!)in vorgebeugt. Die rechtspopulistischen Pfadfinder von „Pro Deutschland“ waren dagegen nicht so schlau und bekamen eine
Klage ins Haus.
CDU: Kandidat Michael Büge aka „der Drängler“ sucht die plakatierte Konfrontation mit Platzhirsch Buschkowsky. Seine Großfamilie hat er gleich mitgebracht: Während Ehefrau Heidi mit Benefizkonzerten Handwerker Heinz vor dessen Privatinsolvenz rettet, hilft Quotenmigrantin Aysche Oma Hertha bei der Erziehung der kleinen Lotte. Und falls es mal Stress gibt, ist da Onkel Dieter vom Polizeiabschnitt 55, der Opa Schorsch vor den bösen Buben beschützt. Eine traumhaft nette Familie, demnächst als Reality Soap bei RTL.
FDP: Falls noch Zweifel bestanden, hier ein weiteres Indiz: Die FDP ist die Partei der Um-die-Ecke-Denker. Wir müssen zugeben, wir sind überfordert. Unser Gegenvorschlag: „Wir finden, dass es eine nette Geste wäre, alle FDP-Politiker in die arabischen Teehäuser der Sonnenalle zu schicken, um dort nach israelischen Currywürsten zu fragen.“ Haben sie diesen Ausflug unbeschadet überstanden, können sie ja weiter rechts der Spree fischen gehen.
SPD: Erol „der Pate“ Özkaraca wirbt mit stolz geschwellter Brust und viel Pathos. Dazu hat er auch allen Grund, weiß er doch seine Partei-Mischpoke hinter sich: Capo Wowereit, Padron Buschkowsky und Avvocato Körting – dieser Clan macht Ihnen ein Angebot, das sie garantiert nicht ablehnen können.
DIE GRÜNEN: Damit die Jugendclubs nicht bald so aussehen, hätten wir einen Vorschlag: Einfach das Schutzgeld an den „Paten“ der SPD pünktlich überweisen, dann bleibt auch die Hütte bis nach Sperrstunde offen.
DIE LINKE: „Privat ist Katastrophe“ – werben vor Konsumtempel gegen S-Bahn Chaos ist super. Beschäftigt Berliner schon lange. So lange, wie LINKE in Regierung sitzt. Wieso Text komisch klingt? Artikel ausverkauft!
Pro Deutschland: Mit der „Angst“ spielen die Schergen von der „Bürger“-Bewegung. Apropos Angst. Wovor meine Oma am meisten Angst hat? Rechtsradikale, die in Adolfs Fußstapfen treten wollen. Nicht mit uns!
NPD: Wenn man glaubt, es geht nicht schlimmer, kommt die NPD aus dem rechten Hinterzimmer. Mehr ist zu diesem Hirnfurz nicht zu sagen.
SPD vs. CDU: Die Volksparteien im verblichenen Einheitsbrei. Frage: Wer hat hier von wem geklaut?Es herrscht Spionageverdacht in den Wahlkampfbüros. Dennoch, profitieren tut hier niemand. Tristes Grau ist nicht das neue Sexy. Da hätten wir von Capo Wowereit mehr erwartet.
PIRATENPARTEI: Putzig, schlagfertig und in der Sache richtig: Einfach mal um die Wette grinsen und den Wahlkampf Wahlkampf sein lassen. In diesem Sinne wünschen wir eine sonnige Wahl 2011!
Kommentare:
Sehr schöne Zusammenfassung,mein Favorit fehlt allerdings leider: http://www.berliner-kurier.de/image/view/2011/7/7/-/8771154/highRes/6653353/-/maxh/480/maxw/480/-/Plakate_008_1108071253.jpg.jpg
Hallo Redaktion,
da habt Ihr Euch ins eigene Fleisch geschnitten! Das kostet!
Ich werde zu Euch kommen und Euch einen Vorschlag machen, den Ihr nicht ablehnen dürft.
Don Erolino!
(Der Pate)
P.S. Wir haben sehr gelacht!
die sache mit Padron Buschkowsky haben sich ja auch schon andere gedacht: http://kreativkiez.blogspot.com/2011/08/es-gibt-eindeutig-leute-die-noch.html
padron for president!
Bei uns im Briefkasten war heute ein Flyer im Briefkasten. Da hört der Spaß endgültig auf. Was machen?
Das Wesentliche habe ich vergesse: es war ein Flyer der NPD.
mit „gas geben“ is bald schluss: http://npd-blog.info/2011/08/23/gas-geben-npd-sammelt-anzeigen/
Hallo liebe Redaktion,
ich habe zwar meine „Großfamilie“ nicht gefragt, aber ich denke, ich darf von allen herzlich grüßen. Eine gelungene Satire zu den ja nun nur noch wenige Tage zu betrachtenden Plakate, ich habe an einigen Stellen herzlich gelacht.
Michael Büge