Heimatlieder #2 – von Glass bis Hundekacke

hunde_nkIm zweiten Teil unserer Serie Heimatlieder servieren wir euch die schönsten und grottigsten Songs über Neukölln oder von Neuköllnern. Virtuos, originell und teilweise richtig beschissen. Nachdem wir Euch bereits die Highlights von Bowie bis Stenzel präsentiert haben, kommen hier unsere total subjektiven All-Time-Favorites von Platz 8 bis 14.

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Dienstag, 27. Oktober 2015

Platz 8: Philip Glass – Simphony No. 4 Heroes „Neuköln“

Der amerikanische Komponist Philip Glass mit seiner Interpretation des Bowie-Klassikers „Neuköln“. Glass war einer der Begründer der so genannten Minimal Music. „Neuköln“ ist eines der Kernstücke seiner 1996 komponierten 4. Sinfonie „Heroes“, inspiriert von dem gleichnamigen Album David Bowies. Das düstere Instrumentalstück bekommt hier eine klare, schnörkellose Struktur. Monumentale, klassische Musik, die in der Moderne angekommen ist.

 

Platz 9: Willi Rose – In Rixdorf ist Musike (Der Rixdorfer)

„Auf den Sonntag freu ich mir. Ja dann geht es raus zu ihr, feste mit vergnügtem Sinn, Pferdebus nach Rixdorf hin.“ Der Klassiker unter den Klassikern! „In Rixdorf ist Musike“ beschreibt den Ruf Rixdorfs (dem späteren Neukölln) als Amüsierviertel vor den Toren Berlins. Der Gassenhauer soll bereits 1872 entstanden sein, basierend auf einer böhmischen Polka. Erst im Kaiserreich wurde das Lied wiederentdeckt und neu getextet. Die vorliegende Version ist die bekannteste, gesungen von Volksschauspieler Willi Rose, dessen Gesamtwerk weitere volkstümliche Partyknaller umfassen wie „Wir versaufen unser Oma ihr klein Häuschen“ oder „Komm in meine Liebeslaube“.

 

Platz 10: DJ AK , MK , M7, Haydo, H-Kan, RelaxSes, Mc.Rex, Musa, Mc.Ero – 44361 Neukölln & Kreuzberg

Zurück zum Straßen-Rap. In diesem legendären Track von DJ AK scheinen sich alle Rapper versammelt zu haben, die im Grenzgebiet zwischen Neukölln und Kreuzberg ein Mikro halten können. Der Neuköllner AK hatte 2008 den Rap-Nachwuchs zur Kollaboration geladen und der zeigte kollektiv sein Gesicht, unter anderem dabei: der kleine MC Rex von den 36Boys aus Kreuzberg. Wer noch mehr von DJ AK hören möchte, dem sei der Track „Die erste Kugel ist gratis“ ans pechschwarze Herz gelegt.

 

Platz 11: Nidalx – Rudow

Der komplette Gegenentwurf zum vorherigen Track. Ja, auch am Stadtrand gibt es Rapper. Einer von ihnen ist Nidalx, offenbar ein Mittelklassesohn aus der Reihenhaussiedlung in Rudow, der, weil er unartig war, aufs Landschulheim geschickt wurde. Böser Junge! Sein gleichbetitelter Track ist eine Hommage an seine Heimat und die Singleauskopplung aus dem Album „Abiturensohn“. Darauf einen Tequila mit Kippe im Cabrio und schön mitgesungen: „Rudow, oh du schönes Spießerkaff…!“

 

Platz 12: DxBxSx – Liebesgrüße nach Neukölln

Rough, ehrlich und voll auf die Zwölf! Die selbsternannten Wüstenpunker von DxBxSx schicken Grüße in unseren Bezirk. Wer sich von Pogo, Sex, Drugs and Rock ‘n‘ Roll mal richtig den Arsch versohlen lassen möchte, der sollte zu einem Konzert der Berliner Punks tingeln. 2014 wurde eine Kreativpause eingelegt, jetzt sind die Knüppler wieder am Start, unter anderem mit einem Kommentar zur aktuellen Krise beim DFB. Titel: „Deutschland, du mieses Stück Scheiße“.

 

Platz 13: Deepchild – Neukölln Burning

Deepchild heißt eigentlich Rick Bull, ist ein weltweit bekannter DJ aus Sydney und vor ein paar Jahren nach Neukölln umgezogen. Der Junge hat so ziemlich alle wichtigen Festivals und Clubs auf diesem Erdball bespielt, unter anderem das Berghain, die Panorama Bar und das Watergate. Offenbar hat ihn unser Bezirk so inspiriert, dass der Australier 2012 seine ganze Platte nach Neukölln benennen musste. Die Musik ist düsterer Techno mit fetten Bässen und Soul. Wer mehr über Deepchild erfahren möchte, kann das hier tun.

 

Platz 14: Saubermann 007 – Hundekacke

Saubermann 007 ist Rentner und Rapper. Was ihn wirklich ankotzt, ist Hundekot. Zu diesem Thema gibt’s vom 80-Jährigen ein Reimgewitter ohne Ende. Taktgefühl? Egal! Flow? Braucht er nicht! Was zählt, ist die Message. Und die hat er in über acht Minuten derbe am Start. Der Youtube-Kanal von Rentner Saubermann ist dazu immer einen Klick wert. Weitere Perlen wie „Steuer für menschliche Embryos und Katzen“ und „Dreck, Dreck, Dreck“ warten auf den Neuköllner Wutbürger. Check it out!

 

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