Fotos: Kalle Kuikkaniemi
Die Geschwister Nina und Dino Spiri sitzen an einem der Holztische in ihrem Café. Eigentlich gehört noch Noah Telson zum Team des Comedy Cafés, aber der ist gerade nebenan im Bühnenraum und probt mit einem anderen Comedian für einen Auftritt. Gemeinsam haben die drei Mitte Oktober „Berlin’s first alternative international Comedy Stage“, wie Dino sagt, eröffnet. Die Idee dazu ist eigentlich aus zwei Gedanken entstanden: „Dino und ich wollten schon lange einen Ort kreieren, der mehr als nur ein Café ist. Uns hat dabei aber immer die Idee gefehlt, die das Ganze einzigartig macht. Und dann hat Noah Leute gesucht, die Lust hatten in ein gemeinsames Projekt zu investieren“, erzählt Nina. Denn Noah, der eigentlich hauptberuflich im Personalwesen einer großen Firma arbeitet, steht in seiner Freizeit selbst gern als Comedian auf der Bühne. Er kennt die Szene und wollte ihr ein Zuhause geben, in dem nicht nur Shows stattfinden können, sondern auch Workshops.
Erfolgreiches Crowdfunding
Nachdem das Konzept entworfen war, haben die drei eine erfolgreiche Crowdfunding Kampagne gestartet und dank zahlreicher Unterstützer knapp 12.000 Euro eingesammelt – und sich auf die Suche nach dem passenden Ort für das Comedy Café gemacht. Dabei war es ihnen besonders wichtig, dass dieser gut erreichbar für alle ist. Und da die meisten Comedians der Szene in Neukölln wohnen – wie die drei Macher übrigens auch – sollte es in diesem Bezirk eröffnet werden. Im Mai dieses Jahres konnten sie dann den Mietvertrag für die Räumlichkeiten in der Roseggerstraße unterschreiben und haben sich mit Hilfe des Architekten Adrian Schefer und viel Liebe zum Detail an den Innenausbau gemacht.
Das neue Zuhause der Comedy-Szene besteht nun aus einem Bar- und einem Veranstaltungsraum mit Bühne und Sitzplätzen für bis zu 70 humorfreudige Zuschauer. Das Café, mit seiner prominent platzierten Bar aus Seekiefernholz, ist von essentieller Bedeutung, denn durch die dortigen Einnahmen finanziert sich das Projekt. Den Eintritt für die Shows, die auf Deutsch und/oder Englisch stattfinden, bekommen die Comedians nämlich fast komplett ausgezahlt.
Treffpunkt für die Community
Und auch der Veranstaltungsraum ist alles andere als eine dunkle Ecke mit ein paar alten Sofas: „Wir haben eine Bühne, eine Soundanlage, Licht und einen Beamer mit Leinwand“, erklärt Dino. Das Angebot kommt an, wie Nina ergänzt: „Die Comedians kommen inzwischen auch zur Vorbereitung und zum Proben her. Noah hat immer schon gesagt, wie sehr die Szene auf eine Art Treffpunkt für die Community wartet.“ Dabei kooperiert das Team vom Comedy Café aber mit anderen Comedy-Veranstaltungsorten, so dass es nicht zu Überschneidungen im Programm kommt. Deswegen finden hier Montag bis Mittwoch auch keine Shows statt. „Wir haben immer Donnerstag- bis Sonntagabends eine Show. Ab Januar ist jeden Freitag Impro-Night und samstags klassisches Stand-up geplant. Donnerstag soll als deutschsprachiger Abend etabliert werden und Sonntag wird für etwas alternativere Formate, wie Podcasts oder Sketche, freigehalten“, sagt Nina.
Comedy Café, Roseggerstraße 17 / Ecke Weserstraße; täglich (außer dienstags) ab 14 Uhr geöffnet. Shows finden immer von Donnerstag- bis Sonntagabend statt. Hier geht es zum Programm.
Für Einsteiger empfehlen die drei übrigens einen Besuch der „Improv Night“. Wenn hier ein Witz nicht zieht, geht’s schnell zum nächsten.
Kommentare:
Good luck!! Sieht great aus!! :-))
Wen interessiert es? Bedeutungslose „Kunst“ in armen Verhältnissen die zu was hippem hochstilisiert wird. Wie wäre es sich mal dessen bewußt zu werden und der Armut den Kampf anzusagen statt sich einfach nur feige einzurichten?