Bittere Niederlage zum Fußballfest

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Der größte Schal im Stadion an diesem Nachmittag: die Choreografie der Tebe-Fans vor Spielbeginn. (Foto: Andreas Müller / neukoellner.net)

Knapp 2000 Zuschauer bildeten einen rekordverdächtigen Rahmen für das Spitzenspiel der Berlin-Liga zwischen Tennis Borussia und SV Tasmania. Am Ende siegte die Abgezocktheit in Gestalt zweier Tebe-Stürmer – ein herber Rückschlag für die Meisterträume der Neuköllner. 

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Sonntag, 3. Mai 2015

Foto: Andreas Müller / neukoellner.net

Den Liveticker zum Spiel mit den Bildern vom Fußballfest gibts hier oder am Ende des Artikels.

Die Partie entpuppte sich als das erwartete, taktisch geprägte Duell zweier Teams, die ihre Stärken eher im Defensivbereich besitzen. Doch TeBe, an diesem Tage in puncto Effektivität eines Meisters würdig, präsentierte sich als ein abgezockter Gegner für die Neuköllner Tasmania. „Wir machen zwei unnötige Fehler und werden dafür zweimal eiskalt bestraft“, klagte Tasmanias Coach Miroslav Jagatic über die ungewöhnlichen Patzer seiner Hintermannschaft.

Fuß nutzt Ermels Patzer

Zunächst unterlief Abwehrchef Ronny Ermel eine weite Flanke von Nicolai Matt. TeBe-Torjägerikone Michael Fuß nutzte den Patzer zu seinem 25. Saisonstreffer. Eine geschockte Tasmania kam auch in der Folge kaum ins Spiel, weil Tebe den Gegner früh anlief, um die gefürchteten Diagonalpässe der Gäste zu unterbinden. Wie sich herausstellen sollte, ein probates Mittel gegen die Jagatic-Elf.

Nach Demirs Kracher (2.) dauerte es bis zur 44. Minute, ehe Tasmania wieder Torgefahr entwickeln konnte: Einen Demir-Pass legte sich Rogoli allein vor Pruschke jedoch zu weit vor. Erst zur Pause änderten die Tasmanen ihre taktische Ausrichtung: Rogoli sollte nun Gempf als zweite Spitze unterstützen, der bis dato gegen die TeBe-Verteidiger Bongartz und Bruckmann kaum einen Zweikampf gewann.

 Raychouni mit der Entscheidung

Die Partie blieb in der Folge zerfahren, was auch den schlechten Platzverhältnissen geschuldet war. Der eingewechselte Grubert hatte noch die beste Chance für die Neuköllner, als er per Direktabnahme Pruschke zu einer Faustabwehr zwang (60.). Auf Seiten TeBes wurde es nur dann gefährlich, wenn sich der laufstarke Lennart Hartmann in die Angriffe miteinschaltete. Letztlich war es dann aber Brecht, der den durchgestarteten Raychouni bediente, der Tseke im Eins-gegen-Eins abschütteln konnte und Schelenz mit einem frechen Heber zum 2:0 überlistete.

Dabei hätte der Torschütze eigentlich gar nicht spielen sollen, wurde er noch Anfang letzter Woche von TeBe-Coach Daniel Volbert nach Disziplinlosigkeiten suspendiert. Auf Drängen des TeBe-Mannschaftsrates kam Raychouni zurück ins Team und dankte es ihm mit einem Treffer.

Spätestens nach dem 2:0 war die Partie entschieden, denn Tas fiel offensiv zu wenig ein, um die Defensive der Lila-Weißen zu gefährden. TeBe-Trainer Daniel Volbert zum Erfolgsrezept: „Wir haben bei den langen Bällen gut spekuliert und dann die entscheidenden Zweikämpfe gewonnen.“

Happy End im Pokal?

Ob es für die Tasmania trotz der Niederlage am Ende der Saison noch ein Happy End geben wird? Trainer Miroslav Jagatic gab sich zwar kämpferisch, aber es wäre eine große Überraschung, würde TeBe den Vorsprung noch verspielen. Zudem ist Hertha 06 durch ein 5:0 gegen den 1. FC Wilmersdorf in der Tabelle an den Neuköllnern vorbeigezogen. Die vielen Zuschauer machte Jagatic nicht als Grund für das nervöse Auftreten seiner Elf aus, eher sei das „beflügelnd gewesen“.

Sollte das zutreffen, müsste es gegen den BFC Dynamo im Berliner Pokalfinale besser werden. Im Jahnsportpark wird die Kulisse noch größer sein. Nächste Saison muss sich Tasmania übrigens um einen neuen Trainer bemühen. Der Wechsel von Jagatic zu Oberligist SV Altlüdersdorf ist beschlossene Sache.

Statistik:
Tennis Borussia Berlin – SV Tasmania 2:0 (1:0)
TEBE: Pruschke – Brecht, Bruckmann, Bongartz, Kuche – Fritsche (74. Podrygala), Özvatan, Hendschke, Matt (53. Bebua) – Hartmann – Fuß (63. Raychouni).
TASMANIA: Schelenz – Lentz, Tseke, Ermel, Kirli – Sauer (55. Ahmad), Penava, Isik – Demir (80. F. Sentürk), Rogoli – Gempf (55. Grubert).
SR: Paul (Medizin Friedrichshain) – Zuschauer: 1910.
TORE: 1:0 (7.) Fuß, Volleyschuss aus 14 Metern ins linke untere Eck; 2:0 (72.) Raychouni, Heber aus 16 Metern über den herauseilenden Schelenz.
GELBE KARTEN: Hendschke – Kirli, Isik, Ermel.
BESTE SPIELER: Hartmann, Bongartz, Fuß, Bruckmann – Demir, Penava.
BESONDERES: Aufgrund des hohen Zuschauerandrangs startete die Partie mit zehnminütiger Verspätung.

 

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