Die Rauten-Fliesen sind freigelegt und die originalen Kacheln haben sich ihren Weg durch die verputzen Wände zurück an das Tageslicht gekämpft. Auf den Regalen unter der Decke reihen sich Spirituosen, große Keramikschüsseln auf einem Tisch. Darin: Ein so genannter „Meriton Latroon’s Bantam Punch“ nach einer Rezeptur von 1668. Der Drink hat also noch ein paar Jahre mehr auf dem Buckel, als das Interieur.
Constantin Falk ist Experte in Sachen Libation, und beschreibt den Punsch als „eine Aromareise ins Java auf Sumatra des 17. Jahrhunderts mit Grünem Tee, Palmzucker, Lime-Water, indonesischem Arrak und echtem Wal-Ambra-Parfum“. Wer schon einmal in Indonesien war, weiß, dass Arrak nur im Taumel des Urlaubsparadieses und vor allem pur sehr schwer zu genießen ist, für diejenigen lohnt es sich um so mehr, eine Schöpfkelle aus der Punsch-Schüssel zu probieren.
Schaut man sich um im offenen Atelier des hauptberuflichen Fotografen Constantin Falk, wachsen Bilder schwarz-grauer Blätter und Blüten in schiefen, organischen Rahmen, türmen sich Keramik-Schalen und Vasen seiner Schwester Cordula Falk, die hier ihre Werkstatt betreibt, neben Skulpturen der Londoner Künstlerin Detta Fane.
Auf die Ohren gibt es sphärisch-folkige Cello-Musik von Dizzy Moon, gestern klang das so:
Ausstellung und Drinks So 11 – 19 Uhr, Konzert von Dizzy Moon So 16 Uhr im C & C, Lenaustr. 23