Die Menschen, die in diesen Tagen bei uns eintreffen, haben lebensbedrohliche Reisen zurückgelegt. Ihre sichere Ankunft zu feiern, einen Raum für Begegnungen schaffen, darum geht es bei dem Fest auf dem Tempelhofer Feld. „Es ist wichtig, mit geflüchteten Menschen in Kontakt zu kommen, sich über die eigenen Lebenswirklichkeiten auszutauschen und Freundschaften zu knüpfen“, heißt es in der Erklärung des Bündnisses. Mit Live-Musik, einem Programm für Kinder, Redebeiträgen und Workshops geht es den Veranstaltern auch darum, über Initiativen und Mithilfe-Möglichkeiten zu informieren. Das Essen bringen – wie es sich für ein Picknick gehört – die Teilnehmer selbst mit.
Aus der Bittsteller-Helfer-Hierarchie herauskommen
Zu den Initiatoren der Initiative gehört Felix Gebauer. Ihm geht es um mehr als kurzfristige Hilfe. „Alle wollen helfen, doch nur Hygieneartikel zu spenden, schien uns nicht nachhaltig genug“, erzählt er. Diese regelrechte „Euphorie zum Helfen“ müsse auch über die nächsten Wochen hinausgehen. „Wir wollen Strukturen aufbauen, damit über diesen Enthusiasmus hinaus etwas passiert.“ Dafür wird explizit die Zusammenarbeit mit etablierten Flüchtlingsinitiativen gesucht. Man möchte dazu beitragen, Kontakte zwischen der Flüchtlingshilfe, engagierten Menschen und Geflüchteten herzustellen und zu festigen, erzählt Gebauer.
Ein Hauptanliegen der Gruppe ist das Wegkommen von der Trennung zwischen Bittsteller und Helfer. Man müsse sich kennenlernen, Projekte planen, Freundschaften knüpfen. Da viele Aktive viel Erfahrung mit der Organisation von Großveranstaltungen wie beispielsweise Festivals haben, war ein Willkommensfest eine naheliegende Idee. Der große Zuspruch in kurzer Zeit war trotzdem eine positive Überraschung.
Mitmachen erwünscht
Wer am Sonntag nicht nur als Gast dabei sein möchte, sondern auch im Vorfeld etwas beitragen will, kann sich gerne bei der Initiative melden (info@schoen-das-ihr-da-seid.de). Derzeit werden noch Fahrerinnen und Fahrer sowie ein Kleintransporter gesucht. Personen mit Erfahrungen beim Aufbau von Zelten sind auch gerne gesehen. Es wird außerdem eine große Percussionsrunde geben, bei der jeder, der ein jam-geeignetes Instrument besitzt und/oder es sogar spielen kann herzlich zu eingeladen ist. Und das Wichtigste, was auf keinen Fall fehlen darf: Gute Laune, damit alle gemeinsam einen schönen Tag verbringen können.
Zeit: Sonntag, 27. September 12 bis 20:30 Uhr
Ort: Tempelhofer Feld, Eingang Herrfurthstraße
Facebook: https://www.facebook.com/events/987424677945517/
Um möglichst vielen Geflüchteten die Teilnahme an dem Welcome Picnic zu ermöglichen, wurden zwei Sammelboxen für BVG-Tickets aufgestellt:
– im Rotbart Rixdorf – Böhmische Str. 43, 12055 Berlin
– in der leuchtstoff Kaffeebar – Siegfriedstr. 19, 12051 Berlin
Spenden:
Kontinhaber: Zwischenraum e.V.
IBAN: DE60430609672037692900
BIC: GENODEM1GLS (Bochum)
Bank: GLS
Verwendungszweck: „WELCOME PICNIC“
Kommentare:
Strukturen aufbauen, um Flüchtlingen zu helfen. Das finde ich klasse. Insbesondere auf dem Tempehlhofer Feld ist dafür genau der richtige Platz. Allerdings sollten das keine Zelte oder Percussionrunden sein, sondern Unterkünfte und soziale Infrastruktur.
Bevor in Berlin Privateigentum beschlagnahmt wird, muss sich der Senat ohnehin umsehen, ob er eigene Flächen hat. Und siehe, er hat. Das Tempelhofer Feld muss für die Flüchtlinge nutzbar sein. Wer wegen der eigenen Freizeitgestaltung dagegen ist, hat das Ausmaß der Krise nicht verstanden.