„Behausungskonstruktionen von Julius Jurkiewitsch thematisieren die Konsumgesellschaft sowie den Pioniergeist, der an vielen Orten der Welt alltäglich ist.” Das ist der Text aus dem Programmheft zur Ausstellung „Biwaking“ in der Genezareth-Kirche (Biwaks sind temporäre Behausungen, Lager, Zelte, Hütten). Er verrät nicht viel, macht neugierig und lässt vermuten, dass das Thema raumfüllend bearbeitet wurde. Was nach Installationen im Kirchenraum klingt, sind klassische Leinwände und im Vergleich zur Größe des Raumes eher kleinformatige Werke. Schön anzusehen, technisch ausgefeilt – doch das künstlerische Spannungsfeld, dass das Thema „Biwaking“ insbesondere unter dem Dach einer Kirche bietet, wird nicht ausgereizt. Kirchen als Orte der Zuflucht, als temporäre Behausung – hier geht es um mehr als die Konsumgesellschaft. Pioniergeist hin oder her, hier wird es weltpolitisch… Derzeit sind weltweit 50 Millionen Menschen auf der Flucht, der höchste Wert seit dem 2. Weltkrieg.
SCHI-08, Biwaking, Genezareth-Kirche, Herrfurthplatz, Sa bis 20:00, So 09:30-19:00