Das Tasmania-Gefühl

Tas_EmblemAm Samstag startet die neue Fußballsaison in der Berlin-Liga – mit einem Neuköllner Favoriten. Die Tasmania hat dank eines starken Kaders gute Chancen auf die Meisterschaft.

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Donnerstag, 7. August 2014

Es war eine imposante Serie, die der SV Tasmania in der vergangenen Saison hinlegen konnte. 19 Spieltage blieb die Mannschaft von Abu Nije in der Saison 2013/2014 ungeschlagen, erreichte zudem erstmals seit 1971 wieder das Berliner Pokalfinale. Doch so toll sich diese Erfolge auch anhören, so bitter war am Ende die Ausbeute. Letztlich blieb man „nur“ zweimal Zweiter hinter Hertha 03 Zehlendorf (Liga) und Viktoria 89 (Pokal). „Sportlich lief es perfekt in der letzten Saison. Aber natürlich war am Ende die Enttäuschung groß“, sagt der 1. Vorsitzende Detlef Wilde.

Pokalfinalniederlage schmerzt

Besonders die knappe Pokalfinalniederlage schmerzt Wilde nach wie vor. Die Chance auf die Teilnahme am DFB-Pokal war zum Greifen nahe. „Der Nicht-Aufstieg hat mich gar nicht so geärgert.“ Denn es hätte einen finanziellen Kraftakt verlangt, um in der Oberliga konkurrenzfähig an den Start gehen zu können. Dass Tasmania auch in diesem Jahr eine „vernünftige Rolle“ in der Berlin-Liga spielen wird, das steht für Wilde außer Frage. Unter den ersten fünf Teams will Coach Abu Nije am Ende der kommenden Spielzeit abschließen. Dass dieser Anspruch gerechtfertigt ist, zeigt schon der Blick auf den Kader.

Alle wichtigen Spieler sind geblieben. Nur der Abgang von Stürmer Kevin Gempf schmerzt. Der Pokalheld aus dem letztjährigen Halbfinale muss aufgrund beruflicher Verpflichtungen kürzer treten und schließt sich wieder dem Berliner SC an. Ansonsten haben nur Ergänzungsspieler den Verein verlassen. Mit Maaß und Sentürk stoßen erfahrene Leute hinzu. Dazu ist der Wechsel von Stürmer Cissé von Oberligist Altlüdersdorf so gut wie sicher. Leistungsträger wie Schelenz, Ermel, Penava, Demir, Enani, Sentürk und Rogoli bleiben das Grundgerüst der Mannschaft.

„Da guckt keiner aufs Geld“

Der Verbleib von Salvatore Rogoli überrascht etwas. Denn der Regionalligaerfahrene, langjährige Neustrelitzer hätte woanders durchaus höhere sportliche Perspektiven gehabt. Doch Wilde weiß: „Er hat sich in der Rückrunde sehr wohl gefühlt bei uns. Die Mannschaft ist durch den Erfolg zusammen gewachsen.“ Man habe alle Spieler ohne große Überzeugungskraft zum Bleiben bewegen können. „Da guckt keiner aufs Geld“, sagt Wilde und spricht von einem „Tasmania-Gefühl“, das momentan im Team vorherrsche.

Dies Gefühl wird schon zum Auftakt auf eine harte Probe gestellt. Denn mit Absteiger Altglienicke und Tennis Borussia warten gleich zu Beginn zwei Mitfavoriten auf die Neuköllner. „Sollte hier der Erfolg ausbleiben, werde man sehen, welchen Charakter die Mannschaft hat“, meint Wilde. Und gibt gleich noch eine Kampfansage ab: „Wir sind eingespielt und haben uns bereits gefunden.“ Ob das bei den neu formierten Teams der Konkurrenz auch so sein werde, möchte Wilde erst einmal abwarten.

Selbstvertrauen ist groß

Fakt ist, das Selbstvertrauen ist groß an der Oderstraße. Und es erscheint durchaus im Bereich des Möglichen, dass der SV Tasmania in dieser Saison sein Meisterstück abliefern kann. Anpfiff zur neuen Saison ist am kommenden Samstag um 14 Uhr im Werner-Seelenbinder-Sportpark gegen die VSG Altglienicke. Einen Tag später, um 15 Uhr, tritt Bezirksrivale TSV Rudow beim 1. FC Wilmersdorf an.

Dieser Text ist in gekürzter Version im Sonderheft 2014/2015 der Fußball-Woche erschienen.

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