Der Klunkerkranich ist gelandet

Der Star des Abends war schnell müde. Den größten Andrang am ersten Tag der 48 Stunden gab es wohl auf der Dachbar mit dem Vogelnamen. Doch leider war dieser schöne Ort daher auch entsprechend schnell zu voll.

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Samstag, 15. Juni 2013

Aufs Parkdeck hoch und schon ist man im Garten. So empfängt einen der Klunkerkranich, die neueste Kreation aus dem Hause Fuchsundelster. Sie haben sich das oberste Parkdeck der Neukölln Arcaden für die kommenden acht Jahre zu eigen gemacht und dort eine Dachbar mit angeschlossenem Garten errichtet.

Zu 48 Stunden Neukölln feiert der Klunkerkranich (das Tier gibt es wirklich) nun seine vorübergehende Eröffnung, bevor es am 1. Juli richtig losgeht. Und diese ist wohl als gelungen zu beschreiben. Denn mit viel Holz und Beeten voller jungem Grün wurde ein ödes Parkdeck in einen lebendigen Ort über der Stadt verwandelt.

Das einzige Manko dabei ist wohl, dass man mit der Freude darüber kaum alleine da steht. Denn im Laufe des Abend füllte sich der gute Klunkerkranich schnell bis zum Einlassstop. Eine Tatsache, die in Zukunft wohl noch so manchem entspannten Abend einen Strich durch die Rechnung machen könnte. Wer den Kranich trotzdem mal in seiner ganzen Pracht erleben möchte, sollte daher früh genug kommen, den Pflanzen beim Wachsen zuschauen und beim Blick über den Trubel Neuköllns entspannen.

Klunkerkranich (FLU-11), Karl-Marx-Straße 66, Fr 16 – 24, Sa 12 – 24, So 12 – 19

Kommentare:

  • fraudestreet sagt:

    tja, leider wieder ein schöner ruhiger Ort weniger, der dem Konsum wegen weichen musste.
    Das Urban Gardening Feld ist schön, doch die Bar führt wieder einmal zu einer Massifizierung von Menschen und macht diesen einst romantischen Fleck mit sicht über Berlin zu einer weiteren gewöhnlichen Touristenattraktion.

  • anwohna sagt:

    eben! tolles bsp für abschied von freiräumen!! eben noch konnte man mit eigener musik, bier ausm späti und in ruhe auf dem „öden parkdeck“ (sic!) seine zeit gestalten, ab jetzt muss man sich mit arroganten „machern“ abfinden, die sich dieses „zu eigen“ machen und für 3 euro bionade bestellen, damit man da bleiben kann. dafür gibts dann paar armselige holzkübel, bretterwände vor der aussicht und blumenkästen auf dem vorsprung, wo bis vor kurzem noch die beine über berlin baumeln konnten.
    kckschß

  • emil sagt:

    wenn alles direkt so negativ gesehen wird, werden wir in neukölln nie eine gemeinschaft sein. ich habe das öde parkdeck auch sehr gemocht. man konnte dort schon länger nicht mehr beine baumeln, da seit mindestens einem jahr, dort stationierte wächter umgehend darauf hingewiesen haben, dass dies nicht erlaubt sei. die entwicklung eines urbanen konzeptes für den raum ist gut. wichtig dabei ist nur das wir als neuköllnerinnen und neuköllner darauf beharren dass es für die gemeinschaft zugänglich bleibt und auch die menschen die bisher das dach noch nicht für sich entdeckt haben und sich auch dieses wochenende während des eventes zum konsum in den kommerzketten der unteren etagen aufgehalten haben auch zu dachnutzerinnen und dachnutzern werden. eine interkulturelle gemeinschaftliche dachnutzung das als kommunikativer stadtraum dient ist das ziel!
    wird aber nur klappen wenn wir der sache eine chance geben und statt mäkelei und beschwerde entsprechende forderungen stellen. mindestanforderungen die zu stellen sind, sind kostenloser eintritt (von mir aus auch spendenbasis) und entsprechende bekanntmachung des ortes. hierfür sind wir neuköllnerInnen auch selbst verantwortlich! erzählt doch einfach leuten auf der straße, eurem spätiverkäufer, nachbarn etc. von dem neuen ort, sodass er ein gemeinsamer ort wird, den wir anwohner teilen und ihn mitgestalten.

    gemeinsam aktiv für neukölln statt nostalgie über die alten zeiten!
    ich lebe hier, habe die veränderungen des stadtteils miterlebt und ich will dazu beitragen dass es hier schön für möglichst ALLE Bewonerinnen und Bewohner des Bezirks ist!!!

    schön, wenn ihr bereit seid durch progressives gemeinschaftliches denken und kommunikative ansätze mitzumachen

  • ausserdem sagt:

    und lieber verfasser des textes, auch du kannst mit deiner berichterstattung dazu beitragen, dass das arkadendach nicht nur für wettbewerbfähige rich-kids ansprechend wirkt. in deiner bebilderung vermisse ich ausserdem fotos von der rockband die am samstagnachmittag gespielt hat und fotografien von menschen verschiedener altersgruppen die zutage waren- kinder und damen und herren der altersgruppe meiner eltern, die bei diesem event den ort genutzt hatten. würde helfen, den ort entsprechend attraktiv zu machen und nicht nur mittzwanziger einzuladen. danke!

  • anwohna sagt:

    habe mit dem netten herrn am eingang über etwaige „forderungen“ gesprochen. antwort war: wir müssen ja jetzt hier auch miete zahlen, dann kann man keine getränke mitbringen etc…
    was ja irgendwie auch stimmt, in der allgemeinen logik halt.
    bei allem kiez-gemeinschafts-optimismus bleibts einfach trotzdem schade.

  • Marcel V sagt:

    Genau so eine Club-Kultur hat in Neukölln noch gefehlt: Arrogante und blasierte Tussis am Einlaß und sonnenbebrillte aggresive Security mit Funkgeräten, die über jeden Spaß und Zweifel erhaben sind. Für so eine profitorientierte Arroganz zahle ich keinen Eintritt, da mir so ein Entrée schon der Spaß verdirbt. Oben auf dem Dach nur selbstgefällige Schnösel, die sich noch toller finden als der Ausblick. Die von Grundschülern zusammengenagelten Bretterbuden und Pseudo-Beete spotten jeder Beschreibung. Der einstmal wunderschöne und vom Alltagsstreß und -lärm entrückte Ort der Entschleunigung ist zu einem überlaufenen Felsen mit lärmenden Lackaffen geworden.

    @ Emil: mit solchen Vollpfosten will ich keine Gemeinschaft bilden, dazu wohne ich schon zu lange in Neukölln. Mit solchen „Projekten“ wird der Gentrifizierung nur weiter Vortrieb geleistet und das altgewachsene Neukölln dem Profit geopfert.

  • sgehdn sagt:

    einfa rinn da dose uff un widerstand ihr keks

  • Daniel sagt:

    Habe mir den Kranich auch mal angeschaut und ein paar Fotos gemacht:

    http://www.liqur.de/dachbar-neukoelln-klunkerkranich/

    An dem Sonntag war Flohmarkt und außer uns (Schnösel in der 20ern) waren auch viele Familien mit ihren Kindern dort. Es war eine schöne Atmosphäre.