48h Neukölln Liveblog – Tag 2

High_Res_2Weiter geht’s mit dem Liveblog zum zweiten Tag des Kunstfestivals 48 Stunden Neukölln. Wir updaten regelmäßig den Beitrag. Kiekense rin und kommse wieder. (mehr …)

Text:

Samstag, 27. Juni 2015

22:22 – Und S.O.S. nicht vergessen!

Jede Nacht um 22.22 Uhr soll Neukölln erleuchten – mit einem S.O.S.-Signal auch von deinem Handy.

22:00 – Feiert mit uns!

Und wenn die letzten Lichter in Neukölln ausgehen (sollten), empfehlen wir den Gang über den Kanal …

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21:20 – Kunstdiplome fürs Künstlertum

Das kleine Künstlerkollektiv in der Ida Nowhere war auf so viel Kunststudenten wohl nicht vorbereitet. Im Akkord werden ab dem späten Nachmittag in der Donaustraße Kurse abgehalten, Scheine verteilt und Diplome abgestempelt. Beim Fotokurs „Gegenwärtiger fotografischer Erfolg“ mit Rrrandy Warhol wird über verschiedene Belichtungstechniken gefachsimpelt, während bei „Geht doch alle Scheißen mit Eurer Realität“ das politische Künstlerherz in Form von Collagen und freie Malerei mit Dozentin Frau Brinkmann auf die harte Probe gestellt wird. Abseits der Populärmusik gibt’s „komposition und musikalisches Zusammenspiel“ mit Musikdozent Johannes Käfig.

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Die etwas andere Diplomübergabe. (Foto: Fabian Friedmann)

Auf Masterabsolventen wartet schießlich die feierliche Übergabe des Zeugnisses durch Mister He-man Nitsch auf der Ida-Bühne samt  Krabbenballett als Traum in Gold. Fazit: Skurril, kreativ und ein bisschen durchgeknallt begeistert die „Freie Irrationale Universität – Beuys 3000“ Kunstfreunde und Kunsthasser gleichermaßen!

20:20 – Auf Forschungsreise zu den Utopianern

ForschungsstationIn Neukölln herrschte einst das Matriarchat – zumindest in der Gesellschaft Utopias, bevor sie im „Konflin“-Zeitalter unterging. Die Ruinen der Hochkultur im Kiez finden sich aber noch nahe dem T-Feld auf dem ehemaligen St. Thomas Friedhof. Wie lief die Kommunikation der Utopianer, wie genossen die den Sex oder führten Krieg? Nichts verstanden? Das alles herauszufinden macht beste Laune finden wir: Dabei hilft die socialspaceagency.org mit ihrer Forschungsstation vor Ort. Heute noch bis 22 Uhr! (Foto: Björn Müller)

 

20:00 – Das waren DIE ERSTEN – und sie müssen gehen

Unglaublich, aber wohl wahr: Das Kinski muss schließen. Ein Urgestein fällt der Gentrifizierung zum Opfer. An diesem Wochenende habt ihr die Chance,  die Bar, die schon immer da war (14 Jahre!), ein letztes mal zu rocken.

19:50 – Impressionen vom Wegesrand II

 

19:00 – Warteschlange fürs Kunstdiplom

In der Ida ist die Hölle los. Die Immatrikulationszahlen für die Erstsemester gehen durch die Decke. Die Kurse sind überfüllt. Studenten campieren vor den Hörsälen. Alle wollen ihr Kunstdiplom. Fortsetzung folgt …

18:30 Uhr – Food Art mit Burgern und Kartoffeln

Wie das klingt? Schaut vorbei im Argh mit Makiko Tanaka, Maycec und Der Warst.

18:15 Uhr – Snowden meets Lady Di

Wer ist wirklich ein Weltretter? Für den Künstler Jonas-Caspar Sattler sind das Querdenker, die bestehende Gesellschaftssysteme mit ihren Ideen auf die Probe stellen. Seine Siebdrucke zeigen Amy Winehouse, Edward Snowden oder auch Lady Di. Die einzelnen Bilder hat er zu einem löchrigen Wandteppich im Café Prachtwerk arrangiert. (Foto: Anke Hohmeister)

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18:00 Uhr – Resonanz – Klang.Kunst.Gesellschaft von Hi-ReS!

Hi-Res_GitarreIm letzten Jahr waren wir ja stark angetan von der Ausstellung im Parkhaus in der Ganghofer Straße. Gut inszeniert ist das ganze auch in diesem Jahr wieder, aber leider recht kleinteilig. Vor allem die Klanginstallationen der Sound-Studies-Studenten der UdK sind etwas schwer zugänglich, aber wer die Muße hat, das ausliegende Booklet zu lesen, erfährt mehr über die Hintergründe und Intentionen der Künstler. Angetan hat es uns dagegen mehr die Rauminstallation von Felix Hülpüsch, der Eindrücke des sich wandelnden Berlins in ausdrucksstarken Zeichnungen verarbeitet hat.

17:50 Uhr – Aviatrix Café & Boutique: Walk over my body

Versteckt auf der Empore haben Kinder eine interaktive Kunstausstellung gebaut. Es gibt Guckkästen, ein Vexierbild und eine Installation, wo man aus vielen Köpfen, Rümpfen und Füßen immer neue Figuren bauen kann. Im Erdgeschoss stellt Renata Faccenda am Abend in einer Performance ihren Körper und ihre Seele aus. Ihr Motto: „Walk over my body and i will tell you my deepest secret“.

17:10 Uhr – Old School Drinks und Musik

Hmmm, Eiskaffee und Eisschokolade zu original Shellack-Platten gibt’s im Café Ole!

17:25 Uhr – Regenbogen-Schule, Morusstraße

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Folgt Hunderten von gefalteten Papierbooten und ihr findet den Weg zur Regenbogen-Schule. Drinnen gibt es eine Faltstation, große Schiffsinstallationen aus Tetrapacks und eine Schautafel, auf der sich die Schüler Gedanken über die Wünsche und Sorgen von Flüchtlingen gemacht haben.

16:30 Uhr – Kinder retten die Welt

Da können wir ja beruhigt sein: Neuköllner Kids machen sich schon frühzeitig Gedanken, wie sie die Welt retten wollen. Ihre Ideen haben sie künstlerisch verarbeitet und die Ergebnisse kann man im Kunstzentrum Young Arts Neukölln sehen. Die Schüler haben sich Superhelden ausgedacht, Plakate, Schilder und Mobiles gebastelt und sogar Filme gedreht. Im Hof ist eine riesige Skulptur zu bewundern. Was den Kindern vor allem wichtig ist: Freundschaft, Liebe und Respekt. Weniger gut finden sie Müll, Krieg und Umweltzerstörung.
Die Ausstellung ist heute bis 22 Uhr und morgen von 11 bis 19 Uhr geöffnet, sowie von 29.6. bis 3.7. jeweils von 9 bis 16 Uhr. Im Hof finden außerdem Mitmachaktionen statt. Mehr Infos dazu auf der Homepage.
(Fotos: Regina Lechner)

 

15:45 Uhr – Das ist nicht Kunst! Oder doch?

Impressionen vom Wegesrand (Fotos: Anke Hohmeister)

 

15:18  Uhr –  Darauf sollten wir uns besser nicht verlassen (Hauptausstellung, Neukölln-Arcaden, Arbeit des Künstlers Maximilian Meier).

14:42 – Rent a Rentna hat jetzt auch Shiatsu im Angebot – noch bis 17 Uhr!

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Rent a Rentna!

 

13:55 – gleich startet das Musikschiff! Zu jeder vollen Stunde legt die “Spreeprinzessin” am Anleger Wildenbruchplatz ab. Während der 45-minütigen Fahrt spielt jeweils ein Act von insgesamt sechs Berliner Nachwuchsbands bzw. Künstlern. Am Ende heißt es für jeden der Acts S.O.S. – mit einer eigenen Interpretation von “Message in a bottle” von The Police.

13:27 – Randnotizen: Gentrifizierung, Level Inder.

 

13:06 Uhr – Das ist unser Haus! Wanda Dubrau („Neukölln – a better place„) vor der Friedel 54 erklärt die Hintergründe des Hausbewohnerprotests. Wir berichteten darüber: „Modernisieren um jeden Preis„.

wanda

Bitte nicht pissen, bitte keinen Müll!

 

12:54 Klangkunst. Oder so ähnlich.  Wart ihr alle gestern schon in der Ganghoferstraße bei “Resonanz. Klang.Kunst. Gesellschaft.”? Wir empfehlen das!

Ein von @chrizzle gepostetes Video am

 

11.52 Uhr – Guten morgen, Freunde des gepflegten Stadtbezirks!

 

Wer sich erst einmal einen Überblick zum gestrigen Tag verschaffen möchte, kann sich unseren Liveblog zu Tag 1 angucken. Wen die Zeit drängt, kann sich in aller Kürze mit unseren Top-8-Empfehungen für das Festival ein bisschen Orientierung finden. Und wer eigentlich nur wissen will, was dieses riesige aufblasbare Boot auf dem Tempelhofer Feld zu suchen hat, hier entlang.

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Foto: Anna Blattner

Wie kann Neukölln zu einem besseren Ort werden? Die Künstlerin Wanda Dubrau befragte Bewohner Neuköllns und konzipierte aus den Ergebnissen eine Tour von der Hasenheide über Umwege zum Alfred-Scholz-Platz. Unterwegs werden verschiedene Neuköllner Problempunkte von ihrem Alter Ego optimiert. Start 12 Uhr, wir haben uns das vorab mal angeguckt.

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